
Neubau Kommunikationszentrum FORUM, Jena
Anlass/Ziel
Die Friedrich-Schiller-Universität prägt den Charakter Jenas als zukunftsorientierte und weltoffene Stadt entscheidend mit. Sie ist Anziehungspunkt für junge Menschen und Forschende aus aller Welt und macht Jena weit über die Grenzen Deutschlands hinaus sichtbar. Um die Universität hat sich in Jena eine sehr erfolgreiche Kooperationskultur entwickelt. Hier arbeiten Universität, außeruniversitäre Forschungseinrichtungen, Universitätsklinikum, Fachhochschule, Stiftungen, Hightech-Industrie und städtische Einrichtungen eng zusammen und bilden eine lebendige, produktive und weit sichtbare Wissenschafts- und Wirtschaftsregion mit Partnern in aller Welt.
Wissenschaft und Innovation leben vom Austausch. Jedoch fehlt es in Jena an offen zugänglichen und zentralen Kommunikations- und Begegnungsräumen, die die thematische Erneuerungsfähigkeit der Universität stärken und die Wissenschaftskommunikation am Standort langfristig und systematisch sichern. Das Kommunikationszentrum FORUM wird in bester Stadtlage dem aktiven Dialog zwischen Wissenschaft, Industrie und Gesellschaft dienen. Internationale Gäste der FSU Jena und ihrer Partner werden hier attraktive Begegnungs- und Arbeitsmöglichkeiten, Tagungsräume, Ausstellungflächen, sowie eine gastronomische Einrichtung und Übernachtungsmöglichkeiten vorfinden.
Das FORUM soll es den Gästen aus Wissenschaft und Forschung leicht machen, in Jena anzukommen und am universitären Leben der Stadt teilhaben zu können. Durch diverse Outreach-Formate wird mit dem FORUM ein fester Ort der informellen Begegnung zwischen Stadtbevölkerung und wissenschaftlicher Community geschaffen.
Das FORUM wird seinen festen Platz direkt neben dem ehrwürdigen Universitätshauptgebäude und vis-àvis des modernen Inselplatz-Campus haben. Das Grundstück liegt zwischen dem historischen Stadtzentrum und dem entstehenden Inselplatz-Campus. Es wird als Ort mit hoher Aufenthaltsqualität konzipiert. Als sichtbares Zeichen der Willkommenskultur wird der Welcome Service der FSU Jena im FORUM verankert und dient damit als zentrale Anlaufstelle für internationale Gäste der Universität und ihrer wissenschaftlichen Partner.
Es soll Ausgangspunkt für eine koordinierte Zusammenarbeit aller Akteure im Bereich von Wissenschaft und Forschung am Standort Jena sein. Dabei bilden Themen wie die strategische Standortentwicklung, die Abstimmung über Forschungsschwerpunkte und Forschungsinitiativen, die gemeinsame Nutzung von Infrastrukturen, koordinierte Transfer-Aktivitäten und gemeinsames internationales Standortmarketing wesentliche Arbeitsinhalte.
Das Raumprogramm des Neubaus und Umbaus des „Griesbachschen Auditoriums“ umfasst neben Büro- und Kommunikationsflächen auch Flächen für ein gastronomisches Angebot sowie Wohnflächen (Appartements) nebst den erforderlichen Nebenräumen und Lagerflächen und weist eine Nutzungsfläche (NUF) von rund 1.450 qm auf.
Es wird ein Entwurf erwartet, der in gestalterischer und funktionaler Qualität überzeugt und in hervorragender Weise die Ziele des nachhaltigen Bauens wirtschaftlich umsetzt. Für die Baumaßnahmen sind Baukosten in den Kostengruppen 200-600 von ca. 8,49 Mio. Euro (brutto) vorgesehen. Die Übergabe des Neu- bzw. Umbaus in die bestimmungsmäßige Nutzung soll spätestens im 4. Quartal 2025 erfolgen.
Das Bauvorhaben FORUM im Stadtzentrum von Jena steht darüber hinaus in engem Zusammenhang mit dem Bauvorhaben „FOCUS“ auf dem Campus Beutenberg. Beide, als Kommunikationszentren zu entwickelnden Neubauten, sollen Knotenpunkte der Jenaer Forschungs-Hotspots bilden und sind als „Geschwister im Geiste“ zu verstehen. Bezugnehmend auf die jeweiligen Standortbesonderheiten sollen sich die Neubauten durch moderne und einladende Raumkonzepte auszeichnen sowie möglichst ideale Voraussetzungen für die Vernetzung und Wissenschaftskommunikation bieten.
Die Bauvorhaben Forum und Focus werden von der Carl-Zeiss-Stiftung mit insgesamt ca. 18 Mio. gefördert.
Verfahren
Die Auslobung erfolgt als nichtoffener, einphasiger interdisziplinärer Realisierungswettbewerb für Architekt:innen und Landschaftsarchitekt:innen nach RPW 2013 gemäß §3 der Richtlinien für Planungswettbewerbe (RPW 2013).
Zur Teilnahme am Wettbewerb wurden entsprechend der öffentlichen Bekanntmachung (Nr. 2021/S 245-647402) im Supplement zum Amtsblatt der Europäischen Union, veröffentlicht am 17.12.2021, in einem vorgeschalteten Bewerbungsverfahren (Teilnahmewettbewerb gemäß RPW und VgV) folgende 15 Bewerbergemeinschaften aus Architektur- und Landschaftsarchitekturbüros für die Wettbewerbsteilnahme durch Losverfahren bestimmt:
- AV1 Architekten GmbH, Berlin, in Bewerbergemeinschaft mit HDK Dutt + Kist GmbH, Saarbrücken
- AWB ARCHITEKTEN GmbH, Dresden, mit Nachunternehmer Noack Landschaftsarchitekten, Dresden
- BAYER ARCHITEKTEN, Nürnberg, in Bewerbergemeinschaft mit WGF Objekt Landschaftsarchitekten GmbH, Nürnberg
- Behnisch Architekten GbR, München, mit Nachunternehmer GTL Michael Triebswetter Landschaftsarchitekt, Kassel
- BURUCKERBARNIKOL ARCHITEKTEN BDA, Erfurt, in Bewerbergemeinschaft mit WLA Wengemuth Landschaftsarchitektur, Erfurt
- FCA Dr. Fischer Community of Architects GmbH, Weimar, in Bewerbergemeinschaft mit RoosGrün, Dipl.-Ing. Heike Roos, Weimar, und NEXT Bielefeld GmbH, Bielefeld
- HerbstKunkler Architekten GmbH, Berlin, mit Nachunternehmer Boye und Bode – Landschaftsarchitektur und Stadtentwicklung, Berlin
- hks | architekten GmbH, Erfurt, mit Nachunternehmer plandrei Landschaftsarchitektur GmbH, Erfurt
- SEIFERT.PARTNER architekten ingenieure, Erfurt
- löhle neubauer architekten BDA pmbb, Augsburg, in Bewerbergemeinschaft mit Planstatt Senner GmbH Landschaftsarchitektur | Umweltplanung | Stadtentwicklung, Überlingen
- pbr Planungsbüro Rohling AG Architekten Ingenieure, Jena, in Bewerbergemeinschaft mit DANE Landschaftsarchitektur, Weimar
- pussert kosch architekten, Dresden, in Bewerbergemeinschaft mit r + b landschaft s architektur – rossa rossa-banthien Landschaftsarchitekten PartGmbB, Dresden
- raumleipzig architekten – morkramer schnieber voříšková PartG mbB, Leipzig, in Bewerbergemeinschaft mit Storch Landschaftsarchitektur, Dresden, und Michael Sprenger, Architekt, Leverkusen
- Scheidt Kasprusch Architekten GmbH, Berlin, in Bewerbergemeinschaft mit TOPOS (GbR) Stadtplanung Landschaftsplanung Stadtforschung, Berlin
- schlude ströhle richter architekten bda PartGmbB, Stuttgart, in Bewerbergemeinschaft mit Jedamzik+Partner Landschaftsarchitekten, Stuttgart
Die folgenden Teilnehmer hat der Auslober nach denselben Kriterien vorab ausgewählt:
- AFF ARCHITEKTEN GMBH, Berlin, mit POLA Landschaftsarchitekten GmbH, Berlin
- Bewerbergemeinschaft HPP Architekten GmbH, Düsseldorf, mit Rehwaldt Landschaftsarchitekten, Dresden
- Junk & Reich Architekten BDA Planungsgesellschaft mbH, Weimar, mit Planungsbüro Rau Landschaftsarchitektur, Weimar
- huber staudt architekten bda – Gesellschaft von Architekten mbH, Berlin, mit A24 Landschaft – Landschaftsarchitektur GmbH, Berlin
- SSP AG, Bochum, mit Raumarchitektur Jochen Garbe und Andreas Karch in Arbeitsgemeinschaft mit Daniel Opperman
Preisgericht
Fachpreisrichter/innen
- Barbara Holzer, Architektin, Zürich
- Hilde Léon, Architektin, Berlin
- Irene Lohaus, Landschaftsarchitektin und Stadtplanerin, Hannover/Dresden
- Bernd Rudolf, Architekt und Designer, Weimar
- Ralf Streckwall, Architekt, Berlin
Stellvertretende Fachpreisrichter/in
- Tobias Haag, Architekt, Weimar
- Stephan Sittig, Architekt, Jena
- Andrea Ziegenrücker, Landschaftsarchitektin, Erfurt
Sachpreisrichter/in
- Dr. Walter Rosenthal, Präsident der Friedrich-Schiller-Universität Jena KdöR
- Katja Barbara Bär, Leiterin Abteilung Hochschulkommunikation, Friedrich-Schiller-Universität Jena KdöR
- Klaus Ullrich, Geschäftsführer, Universität Jena Servicegesellschaft mbH
- Christian Gerlitz, Bürgermeister und Dezernent für Stadtentwicklung & Umwelt, Stadt Jena
Stellvertretende Sachpreisrichter/in
- Stefan Danz, Stellvertretender Kanzler, Friedrich-Schiller-Universität Jena KdöR
- Dana Strauß, Stabsstelle JenaVersum, Friedrich-Schiller-Universität Jena KdöR
- Henrik Neumann, Fachdienstleiter Stadtplanung, Dezernat III – Stadtentwicklung & Umwelt, Stadt Jena
- Holger Otto, Dezernent, Dezernat 4 – Bau und Liegenschaften, Friedrich-Schiller-Universität Jena KdöR
Sachverständige
- Ralf Kästler, Städtebau und Planungsrecht, Dezernat III – Stadtentwicklung & Umwelt, Stadt Jena
- Anja Le Maire, Teamleiterin Vorbeugende Gefahrenabwehr, Fachdienst Feuerwehr, Stadt Jena
- Thomas Eberlein, Abteilungsleiter Baumanagement I, Dezernat 4 – Bau und Liegenschaften, Friedrich-Schiller-Universität Jena KdöR
- Thomas Richter, Abteilungsleiter Technik, stellvertretender Dezernent, Dezernat 4 – Bau und Liegenschaften, Friedrich-Schiller-Universität Jena KdöR
- Sebastian Reipsch, kommissarischer Abteilungsleiter Praktische Denkmalpflege, Thüringisches Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie
- Franziska Link, Praktische Denkmalpflege, Thüringisches Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie
- Tom Nabrotzky, Projektleitung, Dezernat 4 – Bau und Liegenschaften, Friedrich-Schiller-Universität Jena KdöR
Kammervertretung
- Thomas Wittenberg, Vorsitzender des Vergabe- und Wettbewerbsausschusses, Architektenkammer Thüringen
Termine
EU-Bekanntmachung (Veröffentlichung): 17.12.2021
Ende Bewerbungsverfahren: 20.01.2022
Auslobung des Wettbewerbs / Bereitstellung der digitalen Anlagen: 22.02.2022
Frist für schriftliche Rückfragen vor dem Rückfragenkolloquium bis: 06.03.2022, 16.00 Uhr
Ortsbesichtigung: 08.03.2022, ab 11.00 Uhr
Rückfragekolloquium: 08.03.2022, ab 12.30 Uhr
Frist für schriftliche Rückfragen nach dem Rückfragenkolloquium bis: 10.03.2022, 12.00 Uhr
Schriftliche Beantwortung der Rückfragen bis: 14.03.2022
Abgabe der Wettbewerbsarbeiten (Pläne): 29.04.2022
Abgabe der Wettbewerbsarbeiten (Modell): 13.05.2022
Preisgericht: 25.05.2022
Ausstellung voraussichtlich: Dezember 2022
Preisträger
Preise
1. Preis: BAYER ARCHITEKTEN, Nürnberg mit WGF Objekt Landschaftsarchitekten GmbH, Nürnberg
2. Preis: Behnisch Architekten GbR, München, mit GTL Michael Triebswetter Landschaftsarchitekt, Kassel
3. Preis: AWB ARCHITEKTEN GmbH, Dresden, mit Noack Landschaftsarchitekten, Dresden
Anerkennung: Scheidt Kasprusch Architekten GmbH, Berlin, mit TOPOS (GbR) Stadtplanung Landschaftsplanung Stadtforschung, Berlin
Anerkennung: AFF ARCHITEKTEN GMBH, Berlin, mit POLA Landschaftsarchitekten GmbH, Berlin