Neubau Kommunikationszentrum FOCUS, Jena

Anlass/Ziel

Die Friedrich-Schiller-Universität prägt den Charakter Jenas als zukunftsorientierte und weltoffene Stadt entscheidend mit. Sie ist Anziehungspunkt für junge Menschen und Forschende aus aller Welt und macht Jena weit über die Grenzen Deutschlands hinaus sichtbar. Um die Universität hat sich in Jena eine sehr erfolgreiche Kooperationskultur entwickelt. Hier arbeiten Universität, außeruniversitäre Forschungseinrichtungen, Universitätsklinikum, Fachhochschule, Stiftungen, Hightechindustrie und städtische Einrichtungen eng zusammen und bilden eine lebendige, produktive und weit sichtbare Wissenschafts- und Wirtschaftsregion mit Partnern in aller Welt.

Der Campus Beutenberg hat sich in den letzten 25 Jahren zu einem außeruniversitären Wissenschaftsplatz von internationalem Rang entwickelt. Grundlagen- und Angewandte-Forschung auf dem Gebiet der Lebenswissenschaften und der Physik bestimmen sein Profil. Graduiertenschulen mit internationaler Strahlkraft ziehen junge Wissenschaftler aller Kontinente an die Institute dieses Campus. Seit September 2018 beherbergt er zusätzlich das Excellenz-Cluster „Balance of the Microverse“. Es bündelt die Stärken der universitären Profil-Linien LIFE und LIGHT in Mikrobiologie, Chemischer Biologie, Infektionsbiologie, Medizin, Ökologie, Optik/Photonik, Materialwissenschaften, Bioinformatik und Ethik an der Friedrich-Schiller-Universität Jena, dem Universitätsklinikum und acht außeruniversitären Forschungsinstituten des Beutenberg Campus.

Diese Entwicklungen erfordern nicht nur exzellente Forschungsbauten, sondern ebenso Räume der interdisziplinären Kommunikation und des interkulturellen Austauschs. Hieran mangelt es am Campus Beutenberg. Das bestehende Abbe-Zentrum Beutenberg kann diese Anforderungen in qualitativer und quantitativer Hinsicht nicht erfüllen. Eine entsprechende Ergänzung inhaltlicher und räumlicher Art ist notwendig.

Mit dem FOCUS sollen die Bedingungen für die interne und externe Wissenschaftskommunikation deutlich verbessert und ein weiterer Innovationsbeschleuniger für die Stadt Jena geschaffen werden. Es ist Treffpunkt der Beutenberg Community und gleichzeitig Anlaufpunkt für lokale, regionale und internationale Partner und Gäste des Beutenberg Campus, der Universität und der Stadt. In zentraler Lage auf dem Campus soll FOCUS als offen zugängliches und flexibles Kommunikationszentrum etabliert werden. Damit werden Forschung und Entwicklung sowie der Ausbau internationaler Netzwerke als Standortpotenziale gestärkt.

Es wird an zentraler und gut sichtbarer Stelle des Beutenberg Campus in unmittelbarer räumlicher Nähe zum Abbe-Zentrum Beutenberg errichtet und bietet so die notwendigen räumlichen und inhaltlichen Ergänzungen zur dort vorhandenen Mensa und dem großen Hörsaal.

Das Raumprogramm des Neubaus FOCUS mit einer Nutzungsfläche von rund 1.300 qm umfasst neben Büro- und Kommunikationsflächen auch Flächen für ein gastronomisches Angebot nebst erforderlichen Nebenräumen und Lagerflächen.

Es wird ein Entwurf erwartet, der in gestalterischer und funktionaler Qualität überzeugt und in hervorragender Weise die Ziele des nachhaltigen Bauens wirtschaftlich umsetzt. Für die Baumaßnahmen sind Baukosten in den Kostengruppen 200-600 von ca. 6,23 Mio. Euro (brutto) vorgesehen. Die Übergabe des Neubaus in die bestimmungsmäßige Nutzung soll Ende 2025 erfolgen.

Das Bauvorhaben FOCUS auf dem Campus Beutenberg steht darüber hinaus in engem Zusammenhang mit dem Bauvorhaben FORUM im Stadtzentrum von Jena. Beide Gebäude sind in Ihrer Nutzung als Kommunikationszentren an den jeweiligen Wissenschaftsstandorten als wichtige Knoten- und Anknüpfungspunkte der Jenaer Forschungshotspots und sind als „Geschwister im Geiste“ zu verstehen.

Bezugnehmend auf die jeweiligen Standortbesonderheiten sollen sich die beiden Neubauten durch moderne und einladende Raumkonzepte auszeichnen, sowie möglichst ideale Voraussetzungen für die Vernetzung und Wissenschaftskommunikation bieten.

Die Bauherrin erwartet vom final beauftragten Architekten die Bereitschaft sich an einem Workshop der Bauherrin und des Architekten von Forum zu beteiligen.

Ziel dieses Workshops ist es identitätsstiftende Merkmale im Sinne von „Corporate Architecture“ für die „Geschwister im Geiste“ herauszuarbeiten und beide Entwürfe dahingehend aufeinander abzustimmen und die Ergebnisse des Workshops ggf. in beide Entwürfe zu integrieren.

Die Bewertung des Wettbewerbsergebnis ist vom oben beschriebenen Vorgehen unabhängig.

Verfahren

Die Auslobung erfolgt als nichtoffener, einphasiger interdisziplinärer Realisierungswettbewerb für Architekt:innen und Landschaftsarchitekt:innen nach RPW 2013 gemäß §3 der Richtlinien für Planungswettbewerbe (RPW 2013).

Zur Teilnahme am Wettbewerb wurden entsprechend der öffentlichen Bekanntmachung (Nr. 2022/S 037-096419) im Supplement zum Amtsblatt der Europäischen Union, veröffentlicht am 22.02.2022, in einem vorgeschalteten Bewerbungsverfahren (Teilnahmewettbewerb gemäß RPW und VgV) folgende 15 Teams aus Architektur- und Landschaftsarchitekturbüros für die Wettbewerbsteilnahme durch Losverfahren bestimmt:

  • Ackermann + Renner Architekten GmbH, Berlin, in Bewerbergemeinschaft mit birke zimmermann landschaftsarchitekten GbR, Berlin
  • Birk Heilmeyer und Frenzel – Gesellschaft von Architekten mbH, Stuttgart, mit Unterauftragnehmer Studio Grijsbach Landschaftsarchitektur, Bergisch Gladbach
  • BURUCKERBARNIKOL ARCHITEKTEN BDA, Erfurt, in Bewerbergemeinschaft mit WLA Wengemuth Landschaftsarchitektur, Erfurt
  • CODE UNIQUE Architekten GmbH, Dresden, mit Unterauftragnehmer RSP Freiraum GmbH, Dresden
  • HerbstKunkler Architekten GmbH, Berlin, mit Unterauftragnehmer Boye und Bode – Landschaftsarchitektur und Stadtentwicklung, Berlin
  • koblitz.letzel.freivogel gesellschaft von architekten mbh, Berlin, mit Unterauftragnehmer KUULA Landschaftsarchitekten GbR, Berlin
  • KNERER UND LANG Architekten GmbH, Dresden, mit Unterauftragnehmer BLUME Landschaftsarchitekten, Dresden
  • löhle neubauer architekten BDA pmbb, Augsburg, in Bewerbergemeinschaft mit Rainer Schmidt Landschaftsarchitekten GmbH, München
  • MHB ARCHITEKTEN + INGENIEURE GmbH, Rostock, mit Unterauftragnehmer ARGE LYSANN SCHMIDT landschaftsarchitektur Wismar + Fabulism GbR, Berlin
  • pbr Planungsbüro Rohling AG Architekten Ingenieure, Jena, in Bewerbergemeinschaft mit DANE Landschaftsarchitektur, Weimar
  • Scheidt Kasprusch Architekten GmbH, Berlin, in Bewerbergemeinschaft mit TOPOS (GbR) Stadtplanung Landschaftsplanung Stadtforschung, Berlin
  • schlude ströhle richter architekten bda PartGmbB, Stuttgart, in Bewerbergemeinschaft mit Jedamzik+Partner Landschaftsarchitekten, Stuttgart
  • vielmo architekten gmbh, Berlin, in Bewerbergemeinschaft mit GM013 Landschaftsarchitektur, Berlin
  • weinbrenner.single.arabzadeh. Architektenwerkgemeinschaft Freie Architekten Partnerschaft mbB, Nürtingen, in Bewerbergemeinschaft mit faktorgruen Landschaftsarchitekten bdla Beratende Ingenieure Partnerschaftsgesellschaft mbB, Freiburg
  • ZRS Architekten GvAmbH, Berlin, mit Unterauftragnehmer SCHÖNHERR Landschaftsarchitekten PartmbB, Berlin

Die folgenden Teilnehmer hat der Auslober nach denselben Kriterien vorab ausgewählt:

  • EM2N Architekten Berlin Gmbh, Berlin, in Bewerbergemeinschaft mit EM2N Architekten AG, Zürich, und impuls°Landschaftsarchitektur Facius . Facius PartGmbB, Jena
  • Gewers & Pudewill GmbH, Berlin, mit Nachunternehmer w+p Landschaften, Freie Landschaftsarchitekten BDLA, Berlin
  • GRAFT Gesellschaft von Architekten mbH, Berlin, mit Nachunternehmer MAN MADE LAND Bohne Lundqvist Mellier GbR, Berlin
  • hks | architekten GmbH, Erfurt, mit Nachunternehmer plandrei Landschaftsarchitektur GmbH, Erfurt
  • Nieto Sobejano Arquitectos GmbH, Berlin, mit Nachunternehmer Frank Kiessling landschaftsarchitekten, Berlin

Preisgericht

Fachpreisrichter/innen
  • Tobias Haag, Architekt, Weimar
  • Hilde Léon, Architektin, Berlin
  • Irene Lohaus, Landschaftsarchitektin und Stadtplanerin, Hannover/Dresden
  • Bernd Rudolf, Architekt und Designer, Weimar
  • Ralf Streckwall, Architekt, Berlin
Stellvertretende Fachpreisrichter
  • Michael Rudolph, Architekt, Leipzig/Weimar
  • Dr.-Ing. Stephan Schütz, Architekt, Coburg
  • Stephan Sittig, Architekt, Jena
  • Wolfram Stock, Landschaftsarchitekt, Jena
Sachpreisrichter
  • Dr. Walter Rosenthal, Präsident der Friedrich-Schiller-Universität Jena KdöR
  • Prof. Dr. Axel Brakhage, Institut für Mikrobiologie, Friedrich-Schiller-Universität Jena KdöR
  • Klaus Ullrich, Geschäftsführer, Universität Jena Servicegesellschaft mbH
  • Henrik Neumann, Fachdienstleiter Stadtplanung, Dezernat III – Stadtentwicklung & Umwelt, Stadt Jena
Stellvertretende Sachpreisrichter
  • Stefan Danz, Stellvertretender Kanzler, Friedrich-Schiller-Universität Jena KdöR
  • Holger Otto, Dezernent, Dezernat 4 – Bau und Liegenschaften, Friedrich-Schiller-Universität Jena KdöR
  • Dr. Kai Papenfort, Fakultät für Biowissenschaften, Institut für Mikrobiologie, Allgemeine Mikrobiologie Friedrich-Schiller-Universität Jena KdöR
  • Kevin Grießl, Dezernat III Stadtentwicklung & Umwelt, Teamleiter Fachdienst Stadtplanung, Stadt Jena
Sachverständige
  • Anja Le Maire, Teamleiterin Vorbeugende Gefahrenabwehr, Fachdienst Feuerwehr, Stadt Jena
  • Nadine Thierolf, Städtebau und Planungsrecht, Dezernat III Stadtentwicklung & Umwelt, Stadt Jena
  • Thomas Eberlein, Abteilungsleiter Baumanagement I, Dezernat 4 – Bau und Liegenschaften, Friedrich-Schiller-Universität Jena KdöR
  • Jörg Hühn, Stellvertretender Geschäftsführer, Ernst-Abbe-Stiftung Jena
  • Tom Nabrotzky, Projektleitung, Dezernat 4 – Bau und Liegenschaften, Friedrich-Schiller-Universität Jena KdöR
Kammervertretung
  • Thomas Wittenberg, Vorsitzender des Vergabe- und Wettbewerbsausschusses, Architektenkammer Thüringen

Termine

EU-Bekanntmachung (Veröffentlichung): 22.02.2022
Ende Bewerbungsverfahren: 21.03.2022

Auslobung des Wettbewerbs / Bereitstellung der digitalen Anlagen: 25.04.2022
Frist für schriftliche Rückfragen vor dem Rückfragenkolloquium bis: 09.05.2022, 16.00 Uhr
Ortsbesichtigung: 11.05.2022, ab 11.30 Uhr
Rückfragekolloquium: 11.05.2022, ab 12.30 Uhr
Frist für schriftliche Rückfragen nach dem Rückfragenkolloquium bis: 13.05.2022, 12.00 Uhr
Schriftliche Beantwortung der Rückfragen bis: 17.05.2022

Abgabe der Wettbewerbsarbeiten (Pläne): 28.06.2022
Abgabe der Wettbewerbsarbeiten (Modell): 12.07.2022
Preisgericht: 21.07.2022 
Ausstellung: Dezember 2022

Preisträger