
Anlass/Ziel
Gegenstand des Wettbewerbes ist der Neubau eines Besucherzentrums und der Umbau in Teilen des Erdgeschosses des Küchenflgels zum zentralen Besucherempfang für das Schloss Charlottenburg in Berlin am Spandauer Damm 10-22 in 14059 Berlin, Ortsteil Charlottenburg.
Das Schloss Charlottenburg, eine ehemalige Sommerresidenz der Hohenzollern, wurde von 1695 bis 1791 in mehreren Abschnitten errichtet und bildet mit dem Alten Schloss und dem Neuen Flügel die größte und bedeutendste Schlossanlage der einstigen brandenburgischen Kurfürsten, preußischen Könige und deutschen Kaiser in Berlin. Neben der Einführung in die Dynastie der Hohenzollern bietet das Schloss Charlottenburg originalgetreu eingerichtete Räume und Säle, beeindruckende Zimmerflchten und hochkarätige Kunstsammlungen mit herausragenden Meisterwerken.
Mit der Errichtung des Besucherzentrums am Standort des Schlosses Charlottenburg sollder Besucherservice grundlegend verbessert und dem heutigen Standard angepasst werden. Der Neubau soll die gestiegenen Serviceerwartungen der Besucher erfüllen und elementare Servicefunktionen beinhalten. Zudem soll sich durch den Neubau die Sichtbarkeit des musealen Angebots wesentlich verbessern und die Funktion einer touristischen Informationsstelle für den Museumsstandort Berlin Charlottenburg übernommen werden. Der Neubau muss sich harmonisch in die Umgebung des Garten- und Denkmalensembles Schloss Charlottenburg einfügen.
Einhergehend mit dem Neubau des Besucherzentrums soll eine Umgestaltung der Eingangssituation des Schlosses durch substanzschonende Umbaumaßnahmen im Erdgeschossbereich des Küchenflgels erfolgen, welche die Vorgaben des denkmalpflgerischen Bindungsplans respektieren. Die derzeitige unbefriedigende Situation mit mehreren Zugängen, über die die unterschiedlichen Ausstellungsbereiche des Schlosses erreicht werden können, soll durch die Einrichtung eines zentralen Besucherempfangs im Küchenflgel gelöst werden. Darüber hinaus sollen nach dem Umbau ergänzende, für einen reibungslosen Betriebsablauf unabdingbare Servicefunktionen im neuen zentralen Besucherempfang zur Verfügung stehen.
Der Neubau des Besucherzentrums und der Umbau des Küchenflgels zum zentralen Besucherempfang sind funktionell aufeinander abzustimmen, sodass eine optimale Besucherlenkung garantiert werden kann.
Das Raumprogramm des Neubaus des Besucherzentrums umfasst neben dem Foyer/ Empfangsbereich und der Information einen Museumsshop, den Ticketerwerb, Schließfächer, ein Bistro sowie erforderliche Nebenräume mit einer Nutzungsflche von ca. 700 qm. Das Raumprogramm des zentralen Besucherempfangs umfasst eine Nutzungsflche von 200 qm und beinhaltet die Ausgabe von Audioguides, Schließfächer, einen weiteren Museumsshop mit Caféangebot, einen Wartebereich sowie erforderliche Nebenräume.
Für die Baumaßnahmen sind Bauwerkskosten in den Kostengruppen 300-400 von ca. 5,85 Mio. Euro (brutto) vorgesehen. Die Eröffnung des zentralen Besucherempfangs und des Neubaus des Besucherzentrums ist für 2027 geplant.
Verfahren
Die Auslobung erfolgt als nichtoffener, einphasiger Realisierungswettbewerb für Architekten/Innen nach RPW 2013 gemäß §3 der Richtlinien für Planungswettbewerbe (RPW 2013).
Das gesamte Verfahren wird bis zum Abschluss anonym durchgeführt.
Zur Teilnahme am Wettbewerb wurden entsprechend der öffentlichen Bekanntmachung (Nr. 2020/S 232-572668) im Supplement zum Amtsblatt der Europäischen Union, veröffentlicht am 27.11.2020, in einem vorgeschalteten Bewerbungsverfahren (Teilnahmewettbewerb gemäß RPW und VgV) auf Basis der in der EU-Bekanntmachung genannten Auswahlkriterien und des dargestellten Auswahlverfahrens durch ein (vom Preisgericht unabhängiges) Gremium 20 Architekturbüros und 5 Nachrücker für die Wettbewerbsteilnahme ausgewählt.
Das Gremium wurde aus Vertretern des Auftraggebers und zwei nicht dem Preisgericht angehörenden Architekten mit der Qualifiation der Teilnehmer gebildet.
Folgende Architekturbüros wurden für die Teilnahem ausgewählt:
- merz merz gmbh & co. kg, Berlin
- Siegmar Lungwitz Architekt BDA, Dresden
- FORMATION A, GbR von Architekten, Berlin
- Dietzinger Architekten GmbH, Eichstätt
- BHBVT Gesellschaft von Architekten mbH, Berlin
- gmp Generalplanungsgesellschaft mbH, Berlin
- Nieto Sobejano Arquitectos GmbH, Berlin
- Henchion Reuter Architekten, Berlin
- Florian Nagler Architekten GmbH, München
- ARGE as-if Architekten und Sunder Plassmann Architekten, Berlin
- AFF Architekten GmbH, Berlin
- Chestnutt_Niess Part GmbB Architekten BDA, Berlin
- Max Dudler, Berlin
- Wandel Lorch Götze Wach GmbH, Frankfurt am Main
- Weinmiller Großmann Architekten PartGmbB, Berlin
- KUEHN MALVEZZI PROJECTS GmbH, Berlin
- Thomas Müller Ivan Reimann Gesellschaft von Architekten mbH, Berlin
- Bez+Kock Architekten Generalplaner GmbH, Stuttgart
Preisgericht
Fachpreisrichter/innen
- Roland Kuhn, Architekt, Berlin
- Prof. Arno Lederer, Architekt, Stuttgart
- Prof. Regine Leibinger, Architektin, Berlin
- Prof. Hilde Léon, Architektin, Berlin
- Elisabeth Rüthnick, Architektin, Berlin
- Prof. Jörg Springer, Architekt, Berlin
- Prof. Volker Staab, Architekt, Berlin
- Ruggero Tropeano, Architekt, Zürich
Stellvertretende Fachpreisrichter/in
- Prof. Andreas Hild, Architekt, München
- Alexander Koblitz, Architekt, Berlin
- Henning von Wedemeyer, Architekt, Berlin
Sachpreisrichter/innen
- Christine Adrian, Leiterin Baubereich Zuwendungs- und Fördermaßnahmen Brandenburgischer Landesbetrieb für Liegenschaften Bauen
- Ayhan Ayrilmaz, Direktor Abteilung Architektur Stiftung Preußische Schlösser und Gärten
- Prof. Dr. Hans-Jörg Czech, Direktor und Vorstand Stiftung Historische Museen, Hamburg, Wissenschaftlicher Beirat
- Ingo Mix, Leiter Gruppe Kunst- und Kulturförderung, Die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien
- Dr. Christoph Rauhut, Landeskonservator und Direktor des Landesdenkmalamtes Berlin
- Oliver Schruoffeneger, Leiter der Abteilung Stadtentwicklung, Bauen und Umwelt, Bezirksamt Charlottenburg-Wilmersdorf
- Prof. Dr. Christoph Martin Vogtherr, Generaldirektor Stiftung Preußische Schlösser und Gärten
Stellvertretende Sachpreisrichter/in
- Michael Bock, Referent im Referat K 23, Preußisches Erbe; Humboldt Forum, Die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien
- Claudia Giehler, Leiterin Stadtentwicklungsamt, Bezirksamt Charlottenburg-Wilmersdorf
- Julia Hagenberg, Leiterin der Abteilung Bildung, Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen Düsseldorf, Wissenschaftlicher Beirat
- Dr. Ruth Klawun, Leiterin Abteilung Bau und Kunstdenkmalpflge, Landesdenkmalamt Berlin
- Birgitt von dem Knesebeck, Abteilung Hochbau, Leiterin Projektmanagement Wissenschaft, Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Wohnen Berlin
- Kai Schlegel, Direktor der Generalverwaltung, Ständiger Vertreter des Generaldirektors, Stiftung Preußische Schlösser und Gärten
- Matthias Vollmer, Beauftragter der Gaststreitkräfte; Zuwendungsbauangelegenheiten; Kulturbaumaßnahmen, Bundes Ministerium des Inneren
Sachverständige
- Karen Andreas, Gebietsreferentin Gartendenkmalpflge, Landesdenkmalamt Berlin
- Mathias Büge, Leiter Referat Liegenschaften, Stiftung Preußische Schlösser und Gärten
- Christoph Deimel, Vorsitzender des Ausschusses Nachhaltiges Bauen und Planen, Architektenkammer Berlin
- Monika Deißler, Wissenschaftliche Mitarbeiterin Gärten, Stiftung Preußische Schlösser und Gärten
- Dr. Dirk Dorsemagen, Leiter Referat Hochbau II, Stiftung Preußische Schlösser und Gärten
- Dr. Matthias Dunger, Gebietsreferent; Fachaufgaben der praktischen Bau- und Kunstdenkmalpflge, Landesdenkmalamt Berlin
- Prof. Elgin von Gaisberg, Fachgebiet Historische Bauforschung, Technische Universität Berlin
- Marco Geisler, Projektleiter Gärten, Stiftung Preußische Schlösser und Gärten
- Martina Guddat, Stellvertreterin des Ausschusses Universal Design, Barrierefreiheit Demografie, Architektenkammer Berlin
- Michael John, Leiter Technischer Dienst, Staatliche Kunstsammlungen Dresden, Wissenschaftlicher Beirat
- Jacob Köppel, Gruppenleiter Planungsdurchführung, Fachbereich Stadtplanung, Bezirksamt Charlottenburg-Wilmersdorf
- Sabine Kuhn, Projektleiterin Hochbau II, Stiftung Preußische Schlösser und Gärten
- Martina Miesler, Direktorin Abteilung Marketing, Stiftung Preußische Schlösser und Gärten
- Mechthild Schräer, Gruppenleiterin Bauaufsicht, Fachbereich Bauaufsicht Bezirksamt Charlottenburg-Wilmersdorf
Kammervertretung
- Andrea Lossau, Stellvertretende Geschäftsführerin, Architektenkammer Berlin
Termine
EU-Bekanntmachung: 24.11.2020
Ende Bewerbungsverfahren: 29.12.2020
Auslobung des Wettbewerbs: 01.02.2021
Ortsbesichtigung 19.02.2021
Abgabe der Wettbewerbsarbeiten (Pläne): 04.05.2021
Abgabe der Modelle: 18.05.2021
Preisgericht: 15.06.2021
Ausstellung: 28.06.2021 bis 09.07.2021
Preisträger
Preise
1. Preis: Bez+Kock Architekten Generalplaner GmbH, Stuttgart
3. Preis: Thomas Müller Ivan Reimann Gesellschaft von Architekten mbH, Berlin
3. Preis: KUEHN MALVEZZI PROJECTS GmbH, Berlin
Anerkennung: Wandel Lorch Götze Wach GmbH, Frankfurt am Main
Anerkennung: Weinmiller Großmann Architekten PartGmbB, Berlin