
Kloster Gransee – Ort für Kultur und Bildung
Anlass/Ziel
Unter Einbindung der Bürger betreibt Gransee eine aktive Innenstadtentwicklung, um die Identifikation der Einwohnerschaft, der ansässigen Betriebe und Einrichtungen sowie der Beschäftigten mit der Stadt zu erhöhen. So wurde u.a. der partizipative Stadtgestaltungsprozess „Wo(hl)fühlen in Gransee“, die Arbeit am integrierten Stadtentwicklungskonzept (INSEK) und die Beteiligung am Wettbewerb Zukunftsstadt des BMBF verwirklicht.
Seit jeher übernimmt Gransee Funktionen einer Kleinstadt im ländlich geprägten Umfeld. Als „Anker im Raum“ ist die Stadt Schulstandort, Arbeitsort, Einkaufsort, Standort eines Krankenhauses und anderer gesundheitlicher Angebote, Sitz von Verwaltung und Versorgungsunternehmen, Standort zentraler Sport- und Kulturangebote, Knotenpunkt des öffentlichen Nahverkehrs sowie Zugang zur Regionalbahn.
Die städtebauliche Planung der Stadt Gransee verfolgt die Leitlinie, die Stadt in ihrer gewerblichen und einzelhandelsbezogenen Entwicklung zu stärken, eine bedarfsgerechte Versorgung der Wohnbevölkerung zu gewährleisten und die am historischen Stadtkern gewachsene Versorgungsstruktur zu erhalten und auszubauen. In diesem Kontext beabsichtigt das Amt Gransee und Gemeinden den Standort des unter Denkmalschutz stehenden ehemaligen Klausurflügels des Franziskanerklosters aus dem 14. Jahrhundert und des städtischen Schulgebäudes aus dem 19. Jahrhundert – zuletzt, von 1995 bis 2016 als Verwaltungsgebäude der Allgemeinen Ortskrankenkasse (AOK) genutzt – zu einem Ort für die Kultur und Bildung zu entwickeln.
Eine besondere Bedeutung kommt dabei der Stadtbibliothek zu, die von ihrem jetzigen Standort in der Aula der Siemensschule zurück in die Innenstadt an den Klosterplatz verlagert werden soll. Neben den klassischen Bibliothekfunktionen wie eine Bibliothek für Erwachsene, Jugendliche und Kinder soll es zukünftig u.a. auch Flächen für die Kommunikation und Information über die Region und die Stadt Gransee geben. Darüber hinaus sollen an diesem Standort zukünftig auch Räumlichkeiten für das kulturhistorische Stadtarchiv, für Ausstellungen und Veranstaltungen sowie für saisonale oder zeitweilige, veranstaltungsbezogene Gastronomie zur Verfügung stehen.
Im Zuge dieser Standortentwicklung ist die Erschließung des Gebäudeensembles insgesamt neu und behindertengerecht zu planen sowie eine bauliche Verbindung zwischen Klausurflügel und ehemaliger Schule / AOK-Gebäude zu schaffen.
Im Rahmen dieser Maßnahme ist auf einen schonenden Umgang mit der denkmalgeschützten Substanz und auf die Umsetzung der Vorgaben der Denkmalpflege zu achten.
Ziel des Wettbewerbes ist die Erlangung eines realisierbaren Entwurfs, der die gestalterischen, funktionalen, betriebstechnischen und wirtschaftlichen Anforderungen des Raumprogramms erfüllt und sich mit den architektonischen und städtebaulichen Ansprüchen des Standortes auseinandersetzt. Die Planung soll unter dem Aspekt des energieoptimierten Bauens im Sinne eines innovativen energie- und kosteneffizienten Gebäudekonzeptes umgesetzt werden.
Für die Baumaßnahme wird ein Kostenrahmen (KG 300 bis 700) nach DIN 276 von 3.500.000,- Euro (brutto) angestrebt Es ist geplant die Baumaßnahme in 2019 zu beginnen.
Verfahren
Die Auslobung erfolgt als nichtoffener, einphasiger Planungswettbewerb für Architekten/Innen (Hochbau), bauvorlageberechtigte Ingenieure/Innen und auswärtige Berufsangehörige mit gleichwertiger Qualifikation nach RPW 2013.
Das gesamte Verfahren wird bis zum Abschluss anonym durchgeführt.
Die Wettbewerbssprache ist Deutsch. Die Kommunikation mit den Teilnehmern erfolgt über E-Mail.
Zur Teilnahme am Wettbewerb wurden entsprechend der öffentlichen Bekanntmachung (Nr. 2017/S 143-295340) im Supplement zum Amtsblatt der Europäischen Union, veröffentlicht am 28.07.2017, in einem vorgeschalteten Bewerbungsverfahren (Teilnahmewettbewerb gemäß RPW) folgende 7 Architekturbüros für die Wettbewerbsteilnahme durch Losverfahren bestimmt:
• BHBVT Gesellschaft von Architekten mbH, Berlin
• de Winder Architekten GbR, Berlin
• haus.architekten Partnerschaft mbB, Berlin
• me di um Architekten Roloff Ruffing + Partner, Hamburg
• schleicherheinemeyerbeck Architekten GmbH, Stuttgart
• STUDIOGRÜNDERKIRFEL GbR, Römhild OT Bedheim
• usp-architekten, Berlin
Folgende Teilnehmer hat der Auslober nach denselben Kriterien vorab ausgewählt:
• Architekturbüro Kühn- von Kaehne und Lange, Potsdam
• SPRINGERARCHITEKTEN Gesellschaft mbH, Berlin
• Chestnutt_Niess Architekten BDA, Berlin
• ff-Architekten Feldhusen und Fleckenstein PartG mbB, Berlin
• van geisten.marfels architekten, Potsdam
Preisgericht
Fachpreisrichter/innen
• Prof. Kirsten Schemel, Architektin, Berlin
• Prof. Heinz Nagler, Architekt, Stadtplaner, Cottbus
• Arne Krohn, Architekt, Baudezernent Fontanestadt Neuruppin
• Manfred Richter, Architekt, Amt Gransee und Gemeinden
Stellvertretender Fachpreisrichter
• Petr Bath, Architekt, Berlin
Sachpreisrichter/innen
• Siegfried Ewers, Brandenburgische Stadterneuerungsgesellschaft
• Dirk Schumann, Kunsthistoriker und Bauarchäologe, Berlin
• Bernd Weidemann, Stellvertreter des ehrenamtlichen Bürgermeisters von Gransee
Stellvertretende Sachpreisrichter/innen
• Michael Streffer, MA Staatsbibliothek, Gransee
• Uwe Valentin, Stadtverordneter Gransee, Gransee
Sachverständige
• Katja Cabral Silva, Sachverständige für den vorbeugenden Brandschutz
• Dr. Holger Grönwald, Archäologe, Berlin
• Jochen Hochsieder, Architekt und Restaurator, Heinrichsdorf
• Lutz Sanne, Landesfachstelle f. Archive und Öffentliche Bibliotheken
• Carmen Tasch, Architektin, Amt Gransee und Gemeinden
• Sarah Wiesner, Bbg. Landesamt für Denkmalpflege, Zossen
• Nico Zehmke, Amt Gransee und Gemeinden
Kammervertretung
• Antje Hendriks, Brandenburgische Architektenkammer
Der Auslober behält sich vor, weitere Sachverständige bzw. Vorprüfer zu benennen.
Termine
Auslobung des Wettbewerbs: 31.08.2017
Rückfragen bis: 12.09.2017
Rückfragenkolloquium/ Ortsbesichtigung: 15.09.2017, ab 11:00 Uhr
Beantwortung der Rückfragen bis: 22.09.2017
Abgabe der Wettbewerbsarbeit: 03.11.2017
Preisgericht: 24.11.2017
Ausstellung voraussichtlich: Dezember 2017
Preisträger
1. Preis: Chestnutt_Niess Architekten BDA, Berlin
2. Preis: Architekturbüro Kühn- von Kaehne und Lange, Potsdam
3. Preis: STUDIO GRÜNDER KIRFEL GbR, Bedheim