Packhofgelände Brandenburg an der Havel

Anlass/Ziel

Das inmitten der Innenstadt, zwischen Dominsel, Alt- und Neustadt, liegende und in westlicher sowie nördlicher Richtung durch die Wasserflchen der Havel und der Nähtewinde begrenzte Areal des ehemaligen Packhofgeländes stellt eines der wenigen zentralen innerstädtischen Flächenpotentiale der Stadt Brandenburg an der Havel dar und besitzt eine hohe Bedeutung für die Entwicklung und Stärkung der Innenstadt. Die Fläche des Plangebietes umfasst ca. 2,95 ha und wird nach der Nutzung als Ausstellungsflche im Rahmen der Bundesgartenschau 2015 derzeit als öffentliche Grün-/ Freiflche genutzt.

Ziel des Verfahrens ist die Entwicklung eines zukunftweisenden städtebaulichen und landschaftsplanerischen Konzepts für das Areal mit dem Profi eines nachhaltigen, nach ökologisch sinnvollen Prämissen geplanten Wohnquartiers. Dabei ist eine integrierte Quartiersentwicklung gewünscht, bei der neben der Schaffung eines differenzierten und vielfältigen Wohnungsangebots (Wohnungsgrößen, Ausstattungsstandards, Verfügungsformen), die Entwicklung einer nachhaltigen innovativen Lösung im Bereich der Verkehrsplanung
(autoarmes Quartier) und die Schaffung qualitativ hochwertiger öffentlicher und privater Grün- und Freiräume eine große Bedeutung zukommt. Hierbei sind die landschaftlichen Potentiale durch den Bezug zur Havel zu stärken und weiter zu entwickeln sowie das neue Quartier mit dem städtischen und landschaftlichen Umfeld zu vernetzen.

Das neue Stadtquartier soll einen eigenen Charakter entwickeln, sich gleichzeitig aber auch am baulichen Kontext der Umgebung – dem Blockrand und einer Gebäudehöhe von max. 5 Geschossen – orientieren. Neben der öffentlichen Grünflche im Anschluss an den Uferbereich wird eine Wohnnutzung, ergänzt durch gewerblich genutzte Flächen angestrebt, wobei eine Nutzungsmischung auf Gebäudeebene präferiert wird.

Mit dem Gutachterverfahren soll ein überzeugendes städtebaulich- landschaftsplanerisches Konzept für ein lebendiges, durchmischtes, die Innenstadt aufwertendes und stützendes Quartier gefunden werden, das die Grundlage für die Aufstellung eines Bebauungsplans und die Vermarktung der Grundstücke bildet

Verfahren

Die Auslobung erfolgt als parallele Mehrfachbeauftragung in Form eines interdisziplinären und kooperativen städtebaulichen Gutachterverfahrens. Das Verfahren ist nicht anonym.

Von den Gutachter*innen sollen städtebauliche und landschaftsplanerische Konzepte entwickelt werden, die in einem Zwischenkolloquium vorgestellt und mit dem Obergutachtergremium diskutiert werden. Danach entwickeln die Büros ihre Planungen weiter und stellen sie dann in einem abschließenden Kolloquium erneut dem Gremium vor. Im Anschluss daran entscheidet das  Obergutachtergremium, welches städtebauliche Konzept Grundlage für die weiteren Planungen werden soll.

Das Ergebnis des Gutachtens soll die städtebauliche Grundlage für die weitere Planung sein und zur besseren Vermarktbarkeit des Grundstücks dienen.

Zur Teilnahme am Gutachterverfahren wurden entsprechend einer veröffentlichten Interessensbekundung auf dem Vergabemarktplatz Brandenburg, veröffentlicht am 23. September 2020, in einem sich daran anschließenden Auswahlverfahren am 02.11.2020 folgende
3 Planungsteams von Architekt*innen, Stadtplaner*innenn und Landschaftsarchitekt*innen für die Teilnahme bestimmt:

  1. Christoph Kohl Stadtplaner Architekten GmbH, Berlin, mit FUGMANN JANOTTA und PARTNER mbB, Berlin, und Stadt + Verkehr Ingenieurbüro Terfort, Potsdam;
  2. CITYFÖRSTER architecture + urbanism PartGmbB Architekten Ingenieure Stadtplaner, Hannover, mit Planergruppe GmbH Oberhausen, Essen;
  3. ISSS research l architecture l urbanism – Sabatier Schwarz Architekten PartGmbB, Berlin, mit bauchplan ).( landschaftsarchitekten und stadtplaner partnerschaft mit beschränkter berufshaftung, München.

Obergutachtergremium

Fachobergutachter
  • Prof. Heinz Nagler, Architekt/Stadtplaner
  • Fred Wanta, Architekt
  • James Miller Stevens, Stadtplaner
  • Marcel Adam, Landschaftsarchitekt
  • Matthias Heinz, Verkehrsplaner
Sachobergutachter/innen
  • Georg Riethmüller, Fraktion CDU, Stadtverordneter der Stadt Brandenburg an der Havel
  • Hanswalter Werner, Fraktion SPD, Stadtverordneter der Stadt Brandenburg an der Havel
  • Axel Brösicke, Fraktion AFD, Stadtverordneter der Stadt Brandenburg an der Havel
  • René Kretzschmar, Fraktion DIE LINKE, Stadtverordneter der Stadt Brandenburg an der Havel
  • Martina Marx, Fraktion Bündnis 90 / Die Grünen, Stadtverordnete der Stadt Brandenburg an der Havel
  • Dirk Stieger, Fraktion Freie Wähler, Stadtverordneter der Stadt Brandenburg an der Havel
  • Herbert Nowotny, Fraktion FDP, Stadtverordneter der Stadt Brandenburg an der Havel
  • Michael Müller, Bürgermeister für Stadtplanung, Bauen und Umwelt, Stadt Brandenburg an der Havel
  • Andrea Kutzop, Leiterin Fachbereich VI – Stadtplanung, Stadt Brandenburg an der Havel
  • Dr. Ullrich Wiesner, Denkmal- und Sanierungsbeirat, Stadt Brandenburg an der Havel
  • Oliver Lamberty, Jugendsportkoordinator Stadtsportbund, Brandenburg an der Havel e.V.
  • Boris Angerer, Bürgerinitiative Packhof, Stadt Brandenburg an der Havel
  • Elke Spriesterbach, Bürgerin, Stadt Brandenburg an der Havel
  • Marika Spruch, Bürgerin, Stadt Brandenburg an der Havel
  • Sibylle Tinius, Bürgerin, Stadt Brandenburg an der Havel
Sachverständige
  • Peter Reck, FGL Straßen und Brücken, Stadt Brandenburg an der Havel
  • Kirstin Ohme, FGL Umwelt und Naturschutz, Stadt Brandenburg an der Havel
  • Yvonne Stolzmann, FGL Stadtentwicklung, Stadt Brandenburg an der Havel

Termine

Aufgabenstellung / Auslobung: 13.11.2020

Ortsbesichtigung / Rückfragenbeantwortung: 27.11.2020

Zwischenkolloquium: 16.01.2021

Abschlusskolloquium: 20.03.2021

Beiträge