Jüdisches Museum Berlin
Anlass/Ziel
Auftraggeber der vorliegenden Vergabe ist die Stiftung Jüdisches Museum Berlin (nachfolgend JMB genannt). Das JMB ist als rechtsfähige bundesunmittelbare Stiftung des öffentlichen Rechts verfasst. Seit seiner Eröffnung im September 2001 hat sich das JMB zu einem der bestbesuchten Museen der deutschen Hauptstadt und der Bundesrepublik entwickelt. Durchschnittlich mehr als 700.000 Gäste besuchen jährlich das von Daniel Libeskind entworfene Museumsgebäude und informieren sich in den Ausstellungen des Hauses über die Vielfalt deutsch-jüdischer Geschichte. Mit seinen Präsentationen, der pädagogischen Arbeit und einem vielfältigenVeranstaltungsprogramm ist das Museum ein lebendiger Ort für die deutsch-jüdische Geschichte.
Ein Kernelement des Museums ist die Dauerausstellung, die von 95 % der Museumsbesucher frequentiert wird. Nachdem sie von über zehn Millionen Besuchern gesehen worden ist, wird das JMB seine Dauerausstellung grundlegend neu gestalten. Hintergrund sind u. a. veränderte Erwartungen des Publikums, die gewachsenen Sammlungsbestände und die Berücksichtigung neuer Forschungsergebnisse und Forschungsperspektiven zur Geschichte der Juden in Deutschland. Dabei soll die Stärke des JMB, seine Besucherorientierung, in der neuen Dauerausstellung fortgeführt werden. Darüber hinaus soll die neue Dauerausstellung bei der Präsentation ihrer Exponate und Themen den Dialog mit der Architektur des Museumsgebäudes verstärken. Räumlich soll sich die Ausstellung auf alle öffentlich zugänglichen Flächen im Libeskindbau (UG bis 2. OG) erstrecken, die inkl. Verkehrsflächen ca. 5 000 m. umfassen.
Gegenstand der Beauftragung war die gestalterische Planung und Begleitung der Realisierung der neuen Dauerausstellung. Dabei waren die vom JMB erarbeiteten konzeptionellen und wissenschaftlichen Vorgaben ebenso verbindlich zu berücksichtigen wie die ausgewählten Exponate (Originale, Reproduktionen aller Art, digitale Medienanwendungen, künstlerische Installationen etc.) sowie museumspädagogische und konservatorische Vorgaben. Das JMB erwartete von den Ausstellungsgestaltern den Prozess der Ausarbeitung des Ausstellungskonzepts im steten Dialog mit der Ausstellungsleitung kreativ zu begleiten und daraus eine Ausstellungsdramaturgie zu entwickeln.
Verfahren
Im Einzelnen war die Beauftragung folgender Leistungen beabsichtigt:
A.) Ausstellungsgestaltung: Planung (Konzeption, Entwurfsplanung, Ausführungsplanung), Ausschreibung und Überwachung der Ausführung/des Einbaus, Bauleitung, Dokumentation. Dies beinhaltet insbesondere die räumliche und gestalterische Konzeption der Ausstellung, Rauminszenierungen, den Bau von Sockeln, Podesten, Vitrinen (incl. Halterungen etc.), Hänge- bzw. Stellelementen, Objektsicherungen, von Technik- und Medieneinhausungen, Sitzgelegenheiten, sonstiger Möblierung und Hands-On-Stationen sowie die Farb- und Oberflächengestaltung.
B.) Gestalterisches Gesamtkonzept: Integration aller weiteren an der Planung/Ausführung Beteiligten (insbes. Ausstellungsgrafik, digitale Medienanwendungen und künstlerische Installationen) in den Planungs- und Ausführungsprozess.
C.) Ausstellungsbeleuchtung/Exponatausleuchtung: Planung (Konzeption, Entwurfsplanung, Ausführungsplanung), Ausschreibung und Überwachung der Ausführung/des Einbaus.
Termine
Veröffentlichung EU-Auftragsbekanntmachung: 01/2016
Bewerbungsfrist: 02/2016
Verhandlungsgespräche: 07/2016